Autorin der Prüfungslektüre zu Gast bei den Abschlussschülern der Realschule
Bereits im vergangenen November trafen die Acht- und Neuntklässler der Realschule im Literaturarchiv Marbach auf die Jugendbuchautorin Juliane Pickel, die dort Auszüge aus der aktuellen Prüfungslektüre „Krummer Hund“ las und anschließend mit den Schulklassen darüber ins Gespräch kam. Moderiert wurde die große Veranstaltung in der Schillerstadt von zwei mutigen Weil der Städter Neuntklässlerinnen, Doro Wanner und Emily Hammann aus der 9b, die das Interview bestens vorbereitet souverän führten und die Lektüre im Unterricht bereits intensiv behandelt hatten.
Am Mittwoch, 19.02.25, also nur drei Monate später, kamen nun auch die Schülerinnen und Schüler der drei Abschlussklassen in den Genuss einer Lesung mit anschließendem Autorinnengespräch. In der fasnetfestlich geschmückte Stadthalle, wo die Hamburger Autorin mit einem Weil der Städter Frühstück, aber auch einer im Kunstunterricht entstandenen Ausstellung zu einem der Hauptthemen der Lektüre, nämlich dem Thema Wut, empfangen wurde, begrüßte Franziska Heydebreck aus der 10c sowohl Juliane Pickel als auch ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Während der vormittäglichen Veranstaltung bekamen die Jugendlichen zusätzlich zur Beschäftigung im Unterricht nochmals einen guten Überblick über die Romanhandlung und Einblicke in deren szenischen Umsetzung in einer Theatervariante.
Laut Juliane Pickel ist ihr Roman kurz gesagt „Eine Geschichte über Wut und Wahrheit, über Freundschaft und Familie, über Abschiede und Chancen – und über ziemlich krumme Hunde.“
Der 15-jährige Daniel muss den Verlust seines geliebten Hundes Ozzy verarbeiten und hadert mit dem Weggang seines Vaters. Seine Mutter bringt einen neuen Mann in die Familie – ausgerechnet den Tierarzt, der Ozzy eingeschläfert hat.
Daniel kämpft mit seiner Wut auf die Welt, findet eine unerwartete erste Liebe und versucht nebenbei mit seinem besten Freund Edgar einen mysteriösen Unfall mit Fahrerflucht aufzuklären.
Die im Deutschunterricht mit den 10er Lehrerinnen Claudia Eheim, Adriane Wallrath und Julia Wenke vorbereiteten Fragen konnten im Anschluss an die Lesesequenzen im direkten Gespräch mit der sehr zugewandten und offenen Autorin gestellt werden.
Einhellig herrschte der Wunsch, dass der im Roman selbst nicht final aufgeklärte Kriminalfall rund um die tödliche Fahrerflucht unbedingt noch aufgelöst hätte werden sollen. Da dies Meinung über das offene Ende des Romans offenbar von fast allen Leserinnen und Lesern in Baden-Württemberg geteilt wird und mannigfach an Juliane Pickel herangetragen wurde bzw. wird, schloss sie nicht aus, dass es irgendwann doch noch einen zweiten Teil des Romans geben könnte.
So lange wollte Marissa Schöffler aber nicht warten. Die Achtklässlerin hat kurzerhand das ihrer Meinung nach fehlende Ende des Romans selbst in die Hand genommen und Juliane Pickels Buch nach der Behandlung im Deutschunterricht um 5 selbstverfasste Kapitel ergänzt. Diese konnte sie der Autorin nun selbst überreichen. Ganz sicher wird Juliane Pickel diese Texte interessiert lesen, gefreut hat sie sich in jedem Falle merklich.
Für die Bewältigung der Aufgaben zur Lektüre in der Realschulabschlussprüfung Deutsch im kommenden Mai, mit denen immerhin ein Viertel der 100 möglichen Punkte erreicht werden können, wünschte Juliane Pickel den Realschülerinnen und Realschülern viel Erfolg.
Als Dank für ihr Kommen, die tolle Lesung und die angenehme Art im Autorin-nen- Schüler-Gespräch wurde der Autorin der quasi titel-gebende krumme Hund Ozzy als täuschend echte Stofftiervariante mit farblich zum Buchcover passenden Halsband nebst Leine überreicht.
Der eigens in einer Berliner Puppenmanufaktur in Auftrag gegebene und dem im Roman beschriebenen Hund der Hauptfigur nachempfundene „Ozzy“, so benannt wegen seiner Ähnlichkeit mit Ozzy Osbourne, hat bislang dem Literaturunterricht treue Dienste erwiesen. Nach Abschluss der Einheiten zur Prüfungslektüre war es aber an der Zeit, ihn an die Autorin, die sich „ihren Roman-Ozzy“ laut eigenen Aussagen genau so vorgestellt hatte, zu übergeben. Er wird bestimmt noch lange eine Erinnerung an ihre Lesereise zu „Krummer Hund“, aber auch an Weil der Stadt sein.
Danke an alle, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben!